Ulrike Weber, 1953 geboren, über ihren Weg zur Kunst
Pflichtzeiten
Der Einstieg in die Fotografie – Arbeiten zu Porträts und Stadtansichten – gelang mir mit dem analogen Werkzeug dieser Zunft auch in der Dunkelkammer: 6×6 cm Rollfim – belichten – entwickeln – Ausschnitte finden – vergrößern – abziehen.
Alle Kunstbücher in der elterlichen Bücherwand habe ich bestaunt und lernte den Prado kennen, bevor ich ihn viel später besuchte. Unter der einfallsreichen und segensreich offenen Unterrichtsgestaltung meines Kunstlehrers habe ich die Freude an unterschiedlichsten Materialien und Aufgaben sowie den Einstieg in die Kunstgeschichte gefunden.
Mit 16 Jahren erwarb ich mein erstes Originalwerk und mein erstes Bild habe ich ebenfalls in dieser Zeit verkauft. Auf ausgedehnten Reisen habe ich immer die Kamera gezückt und die Bilder im eigenen Fotolabor bearbeitet – im Badezimmer.
In allen Lebenslagen bin ich dem Fotografieren treu geblieben. Museums- und Ausstellungsbesuche in Deutschland, Griechenland, Spanien, der Schweiz, England, Schottland und Irland, später in den USA, erweiterten meinen Blick.
Und immer war und ist der Kontakt und manchmal auch die Freundschaft zu Künstler*innen ein wichtiger Teil meines Lebens und Arbeitens. Ich lebe mit vielen ihrer Werke in meiner Wohnung und das ist mir sehr wichtig.
Kürzeiten
Später habe ich verschiedene Kurse der Fotografin Karen Seggelke besucht, wurde Gründungsmitglied des Photomuseums in Braunschweig und fand Anfang des 21. Jahrhunderts zu den Kursen der VHS Braunschweig. Bei Georg Ystein wurde der Kurs „Die eigene Kunst“ ein lockendes Versprechen. So trat die Malerei als sehr eigenständiges Tun in mein Leben.
Mein Wohnort Braunschweig eröffnete mir auch die Gelegenheit, mich an der HBK der eher theoretischen Seite der Kunst zu widmen. Von 2015 bis 2019 habe ich an verschiedenen Seminaren und Vorlesungen mit großem Interesse, Freude und sogar ‚zertifiziert‘ teilgenommen.
Die entscheidende Fortsetzung erfolgte durch meine erste Ausstellung 2019 im „einRaum5-7“, zu der mich eine Freundin glücklicherweise drängte.
Jetzt begann die Zeit des Zeigens für mich: ein weiterer sehr wichtiger Schritt in meinem Leben.